Am Thema Versicherungen kommt in Deutschland niemand vorbei. Selbst, wenn man kein Auto fährt, keinen Hund hat und kein Haus besitzt, wenn man nicht ins Ausland verreist und kein Darlehen abzahlen muss – ein paar Absicherungen sind trotzdem äußert sinnvoll oder sogar ein Muss.

In Deutschland herrscht beispielsweise Krankenversicherungspflicht. Jeder Bürger muss sich also darum kümmern, im Krankheitsfall abgesichert zu sein. Angestellte Beschäftigte sind bis zu einer gewissen Einkommensgrenze in der gesetzlichen Krankenversicherung versichert und damit Mitglied in einer frei wählbaren Krankenkasse. Diejenigen sind dann automatisch auch in der gesetzlichen Renten- und Pflege- sowie in der Arbeitslosenversicherung versichert. Kinder und Angehörige ohne eigenes Einkommen können in der Familienversicherung kostenfrei untergebracht werden.

Auch Selbstständige und Beamte müssen sich krankenversichern, dafür können sie eine private Krankenversicherung wählen oder sich freiwillig in der gesetzlichen versichern. Für ihre Altersvorsorge müssen sie nicht in die Renten- und Pflegeversicherung einzahlen.

Versicherungen für eine Familie

Für Familien sind neben einer gesetzlichen oder privaten Krankenversicherung noch weitere relevant. Hier kann als erstes die Haftpflichtversicherung genannt werden. Sobald im Familienleben ein Auto eine Rolle spielt, gehört dazu mindestens eine Kfz-Haftpflichtversicherung. Ohne den Nachweis einer entsprechenden Absicherung kann hierzulande niemand ein Auto anmelden. Je nachdem, was die Haushaltskasse hergibt, und wie alt das Auto ist und wie teuer, kommen eine Teil- oder Vollkaskoversicherung in Betracht. Damit werden Unfälle aber auch Diebstahl oder Vandalismusschäden abgedeckt.

Insbesondere an einer Privathaftpflichtversicherung kommt eine Familie mit Kindern kaum herum. Wie schnell ist die teure Gleitsichtbrille der Oma zerbrochen, weil die kleinen Finger blitzschnell zugepackt haben. Auch lange Kratzer an fremden Autos sind im Handumdrehen geschehen, wenn die Kids gedankenverloren mit einem Stock spazieren gehen. In diesen Fällen übernimmt die Haftpflichtversicherung die Kosten für diese Schäden.

Wohneigentum

Oft reicht der Platz der bisherigen Wohnung nicht aus und es soll eine größeres Heim her. Vor allem wenn Wohneigentum geplant ist, verlangt auch die finanzierende Bank eine Wohngebäudeversicherung. Sie deckt Schäden ab, die durch beispielsweise ein Feuer, einen Sturm oder einen Blitzschlag entstehen. Bei einem Neubau kann die Rohbauversicherung beim Einzug ins Haus in eine Wohngebäudeversicherung umgewandelt werden.

Damit einhergehend, aber selbstverständlich nicht nur für Immobilienbesitzer, sondern auch für Mieter ein Thema ist die Hausratversicherung. Eine Neuanschaffung aller Gegenstände im Haushalt etwa nach einem Brand oder Wasserschaden, angefangen von der Kleidung, über die Kücheneinrichtung bis hin zu Smart TV kann schnell ein paar zehntausende Euro verschlingen.

Oftmals wird vor allem im Zusammenhang mit der Finanzierung einer eigenen Immobilie ebenfalls eine Risikolebensversicherung verlangt. Auch wenn es nur einen Hauptverdiener in der Familie gibt, ist die finanzielle Absicherung der Hinterbliebenen damit ratsam.

Ähnliches gilt für die Berufsunfähigkeitsversicherung – denn fällt das Einkommen aus der Beschäftigung plötzlich weg, kann das für eine Familie gravierende finanzielle Folgen haben. Allerdings kann nicht jeder eine BU-Versicherung abschließen. Zum Beispiel, weil die Versicherer aufgrund der Risikovoranfrage über die Gesundheitsfragen eine Übernahme des Risikos ganz ablehnen, oder einen Zuschlag verlangen können, der mitunter so hoch ist, dass der Kunde sich diesen Beitrag nicht leisten kann. Für diese Betroffenen können aber Ausweichprodukte wie Erwerbsunfähigkeits- oder Grundfähigkeitsversicherungen sinnvoll sein, oder Policen, die bei schweren Krankheiten wie etwa Krebs leisten (sogenannte Dread-Disease-Policen).

Wichtige Versicherungen für eine Familie mit Kinder

Auch für Kinder gibt es eine ähnliche Absicherung. Sie heißt Kinderinvaliditätsabsicherung und leistet, wenn das Kind durch eine Krankheit oder einen Unfall bleibende Schäden davonträgt. Später sollte dieser Schutz dann in eine BU umgewandelt werden.

Die Unfallversicherung kann genauso für Kinder überlegt werden. In Kindertagesstätten, Schulen und Hochschulen sind die Sprösslinge durch die gesetzliche Unfallversicherung geschützt, ebenfalls bei Aktivitäten in Vereinen. Doch bei einer Verletzung, die etwa beim Mountainbiking oder beim Kicken außerhalb eines Vereins geschieht, kann nur eine private Unfallversicherung helfen.

Gleiches gilt hier allerdings auch für die Eltern. Sie sind über ihren Arbeitgeber gesetzlich unfallversichert. Das gilt gleichermaßen für die direkten Wege zur Arbeit und wieder zurück nach Hause, sogar, wenn die Kinder in die Einrichtung gebracht werden. Wenn aber beim Einkaufen zum Beispiel etwas passiert, greift dieser Schutz nicht mehr.

Für Kinder können zudem Krankenzusatzversicherungen hinsichtlich alternativer Medizin beispielsweise durch Heilpraktiker Sinn ergeben. Denn bei Kindern setzen viele Eltern auf sanftere Methoden als es die Schulmedizin oft ermöglicht. Die Kosten für einen regelmäßigen Besuch beim Osteopathen oder Homöopathen werden nicht von jeder Krankenkasse und nicht unbegrenzt übernommen. Auch eine Zahnzusatzversicherung kann sich lohnen. Spätestens wenn das Kind eine feste Zahnspange benötigt, kann die Übernahme der Kosten, die nicht von der Krankenkasse gedeckt sind, durch eine private Zahnzusatzversicherung die Geldbörse der Familie spürbar entlasten.

Zusätzliche Altersvorsorge

Ob Betriebsrente, Renten- oder Lebensversicherung oder andere Anlageformen, heutzutage kommt keiner an einer zusätzlichen Altersvorsorge neben der gesetzlichen Rente vorbei. Um keine finanziellen Einbußen in der Zeit des Ruhestands zu haben, muss die Lücke, die durch den Bezug einer gesetzlichen Rente gegenüber dem vorherigen Einkommen entsteht, geschlossen werden. Dafür gibt es vom Staat geförderte Produkte wie die betriebliche Altersversorgung, Riester- oder Rürup-Rente sowie Angebote wie eine private Rentenversicherung.

Etwas weniger wichtig, aber dennoch beachtenswert ist die Rechtsschutzversicherung. Je nachdem, welche Risiken der Einzelne für sich sieht, kann sich eine eigenständige Verkehrsrechtsschutz oder auch eine Kombination aus Bausteinen wie Arbeits-, Privat- und Mietrecht lohnen.

Cyberversicherung: Unterstützung bei Mobbing ist wichtig

Eine weitere Absicherung, die zunehmend an Bedeutung gewinnt, ist die Cyberversicherung. Die Bedrohung durch Cyberkriminelle nimmt immer mehr zu. Längst sind nicht nur Unternehmen betroffen, sondern zunehmend auch Privatpersonen. Ob Online-Shopping, Online-Banking oder Social Media – vieles spielt sich heute im Internet ab. Die Kriminellen haben das Potenzial zum Betrügen längst erkannt und werden in ihren Betrügereien immer professioneller.

Cyberversicherungen, als eigenständige Produkte oder als Bausteine, können helfen, wenn Daten gehackt, verschlüsselt oder missbraucht werden. Insbesondere für ältere Kinder wichtig, manche Produkte bieten eine integrierte Unterstützung bei Mobbing an.

Unsere Zusammenfassung:

Sehr wichtig:
Krankenversicherung, Renten-, Pflege- und Arbeitslosenversicherung, Kfz-Haftpflichtversicherung, private Haftpflichtversicherung, Hundehalterhaftpflichtversicherung vor allem bei Wohneigentum: Wohngebäudeversicherung, Risikolebensversicherung

Wichtig:
Berufsunfähigkeitsversicherung (oder Alternativen), Hausratversicherung, Unfallversicherung, Renten-/Lebensversicherung/betriebliche Altersversorgung,

Weniger wichtig:
Kfz-Kaskoversicherung, Kinderinvaliditätsversicherung, Kinderunfallversicherung, Rechtsschutzversicherung, Krankenzusatzversicherung, Cyberversicherung

Außerdem:

Im Falle einer Arbeitslosigkeit erhalten Arbeitnehmer über die gesetzliche Arbeitslosenversicherung (ALG I) maximal 67 Prozent ihres letzten Nettoeinkommens. Um die Lücke zwischen gesetzlichem Arbeitslosengeld und dem bisherigen Lohn oder Gehalt zu schließen, bietet es sich an, eine private Arbeitslosenversicherung abzuschließen – denn sie schützt vor den finanziellen Folgen einer Arbeitslosigkeit.

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