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In den vergangenen 20 Jahren hat die Zahl der Lebensmittelallergiker enorm zugenommen. Immer häufiger reagieren Kinder und Erwachsene auf Lebensmittel. Am häufigsten gegen Eier, Nüsse, Milch- oder Weizeneiweiß. Gründe für das Entstehen von Lebensmittelallergien gibt es viele. Doch die Ursache bleibt die gleiche.
Eine Lebensmittelallergie entsteht, weil das Immunsystem überreagiert
Was bei einer Lebensmittelallergie passiert, ist leicht erklärt. Das Immunsystem stuft in dem Fall eigentlich harmlose Substanzen als gefährlich ein und produziert Antikörper. Folgen dieses fälschlicherweise eingeläuteten Abwehrmechanismus sind Symptome, die bei jedem Lebensmittelallergiker unterschiedlich ausfallen können.
Typische Symptome einer Lebensmittelallergie
- Schwellen der Zunge oder Pöckchenbildung
- Schwellungen im Rachenraum
- Durchfall
- Übelkeit und Erbrechen
- Juckreiz
- Hautreizungen und Nesselsucht
- Neurodermitis
- Atemnot
Im schlimmsten Fall kann es sogar zu einem Kreislaufversagen kommen. Je nach Diagnose verschreiben Ärzte daher bei einer schweren Lebensmittelallergie ein Notfall-Set, das Allergiker bei sich tragen sollten.
Welche Gründe gibt es für eine Lebensmittelallergie?
Warum immer mehr Personen derart auf Lebensmittel reagieren, ist unklar. Zwar interessieren sich immer mehr Wissenschaftler für die zunehmende Allergie-Neigung. Allerdings gibt es bisher noch keine beweisbaren Risikofaktoren für die Ausbildung oder den Verlauf einer Allergie gegen Lebensmittel.
Naheliegend ist eine übergeordnete Rolle des Darms
Die Darmgesundheit und die Ausbildung eines stabilen Mikrobioms sind wichtige Faktoren für die Immunabwehr. Babys, die gestillt werden und solche, die auf natürliche Weise zur Welt kommen, bilden ihre Darmflora schneller aus. Per Kaiserschnitt geborene Kinder und Kinder, die eher die Flasche bekommen, tun das nicht und neigen eher zu Allergien. Auch Fast Food und stark verarbeitete Lebensmittel sollen das Immunsystem aggressiver machen, was ebenfalls zu Allergien führen könnte. Wie der Darm allerdings die Entwicklung und den Verlauf von Allergien mitbeeinflusst, ist bisher noch nicht eindeutig erforscht.
Ernährungsmedizinerin Yurdagül Zopf geht dem Einfluss des „riesigen Immunorgans“ Darm am Erlanger Universitätsklinikum nach. Dort werden in einer speziellen Darmspiegelung Extrakte aus Soja, Nüssen und anderen Allergieauslösern auf die Darmschleimhaut gebracht, um zu untersuchen, wie der Darm darauf reagiert: „Da müssen wir noch verstehen, welche Bedeutung er bei der Entstehung von Allergien und den allergischen Reaktionen hat“, so Zopf.
Medikamente als mögliche Allergieauslöser
Auch Medikamente wie Säure-Hemmer könnten laut Zopf die Entwicklung von einer Lebensmittelallergie beeinflussen. Da Proteine nicht komplett verdaut werden, könnten bei der Einnahme größere Eiweißfragmente in den Darm gelangen und hier die Entstehung allergischer Reaktionen fördern. „Das kann bei Überempfindlichkeiten oder genetischer Disposition dann zu Unverträglichkeitsreaktionen führen“, meint die Expertin.
Karenz oder Provokation: Was ist besser?
Tatsächlich identifiziert das Immunsystem bei einer Allergie Bestandteile der Proteine als abzuwehrende Stoffe. Kommt es mit diesen in Berührung, reagiert es in der Folge mit entsprechenden Symptomen. Die Berührung mit den Stoffen ist dabei das Entscheidende.
Katja Nemat vom Ärzteverband Deutscher Allergologen:
„Niemand kommt mit einer Allergie auf die Welt“. Den aktuellen Trend, Babys von möglichen Allergieauslösern wie Eiern, Milch und Nüssen komplett fernzuhalten, hält sie dennoch für falsch: „Das hat leider den gegenteiligen Effekt. Das Immunsystem muss gerade im Babyalter Toleranz erlernen.“
Bei vielen Kindern verschwinden Allergien gegen Milcheiweiß oder Hühnereiweiß dagegen schnell: „Das verwächst sich, weil das Immunsystem ausgereift ist und gelernt hat, damit umzugehen“, sagt Yurdagül Zopf. Sogar Allergien gegen Erdnüsse bleiben bei jedem fünften Kind nicht dauerhaft bestehen. Daher sollten Kinder von Zeit zu Zeit einen erneuten Allergietest machen.
Wer allerdings als Erwachsener immer noch allergisch gegen Lebensmittel reagiert, muss wohl oder übel manche Lebensmittel vom Speiseplan streichen. Eine erfolgversprechende Allergiebehandlung – wie etwa die Hyposensibilisierung bei Allergien gegen Pollen oder Hausstaubmilben – hilft bei Lebensmittelallergien nicht. Hier hilft nur der Verzicht oder das gezielt Nachfragen, bevor die Kugel Schlumpfeis in der Waffel landet.